vom glück, loszulassen
und was entrümpeln mit uns macht
Mir wird es nicht anders gehen als den meisten Menschen: Nach den Feiertagen mit Opulenz und Dekorationsexzess habe ich das ganz dringende Bedürfnis, aufzuräumen und Ruhe in mein Zuhause zu bringen.
Bei vielen bleibt es dann aber beim Vorsatz oder man räumt schnell den Keller auf und entsorgt, was ohnehin entsorgt werden muss. „Es“ wirklich anzugehen, davor scheuen sich viele, weil ihnen der Berg an Arbeit so gross erscheint, dass sie ihn gefühlt niemals erklimmen werden.
Dabei tut es so unglaublich gut, all das Zeugs, das sich im Laufe der Zeit angesammelt hat, und dass man eigentlich gar nicht will, endlich loszuwerden.
WARUM ENTRÜMPELN DAS LEBEN VERÄNDERT
Zeit zurückgewinnen
„Ich wüsste nicht, wann ich dies oder jenes auch noch machen soll, ich habe keine Zeit dazu“. Diesen Satz kennt jeder von uns. Der Alltag ist voll mit Verpflichtungen im Job, im Haushalt, in der Kindererziehung und es bleibt einem gefühlt keine Zeit mehr, sich mit dem zu beschäftigen, was einem eben auch wichtig wäre. Sich mit Freunden treffen, einem Hobby nachgehen, mehr Sport zu treiben…. – all das kommt oft zu kurz, weil man damit beschäftigt ist mit der Beschaffung und Verwaltung seines Besitzes: „Dinge“ im Internet suchen, kaufen, horten, sortieren, pflegen, reparieren, entsorgen…. Und – Hand aufs Herz - wieviel Zeit und Energie haben wir schon damit verschwendet, etwas zu suchen oder gar deswegen zu streiten.
Wer sein Zuhause entrümpelt und organisieren und es so effizienter funktionieren lässt, gewinnt wertvolle Zeit, um sich auf das konzentrieren zu können, was einem eben auch wichtig ist.
Daybed BM0865 by Carl Hansen
Platz schaffen
Es ist ein Teufelskreis: Wir haben immer grössere Wohnungen und Häuser, in denen immer mehr Platz hat und wir stopfen so viel hinein, bis wir merken, dass unser Zuhause zu klein ist…
Wir müssen den Platz zurückgewinnen, den wir bereits haben! Wenn wir unsere Schubladen und Schränke sowie unseren Boden frei machen, können wir mehr Platz zum Leben schaffen. Negativer Raum (Bereiche, in denen einfach NICHTS ist/steht) schafft auch geistigen Freiraum. Wir erfahren in unserem täglichen Leben mehr Ruhe, was uns hilft zu entspannen, zu regenerieren und unser Zuhause in einem ganz neuen Licht zu sehen! Welche Möglichkeiten sich da auftun…!
Pot by Muubs
Emotional erleichtern
Die ungewünschten, ungeliebten, unnötigen Gegenstände in unserem Zuhause bedeuten nicht nur eine physische, sondern auch eine emotionale Last. Es ist leicht, sich von all dem Zeug überwältigt zu fühlen und es kann einem in vieler Weise zurückhalten – von Schuldgefühlen wegen unvollendeter Projekte oder unerwünschter Geschenke bis hin zu der Last, die man eines Tages seinen Lieben hinterlassen wird. Wer seinen Besitz vereinfacht, hebt die emotionale Last auf, die mit Gegenständen einhergeht und erleichtert das Leben.
Nuvola Sofa by Gervasoni
Ein Zuhause, das man liebt
Was gibt einem ein besseres Gefühl? Abends nach Hause zu kommen, in all die Unordnung, das Unvollendete, das Chaos? Oder in ein Zuhause, an dem man sich erfreuen kann, sich entspannen und erholen kann? Eben!
Gäste zu empfangen ist nicht länger eine Mammutaufgabe, weil dem Einkaufen, Kochen und Tischdecken erst eine stundenlange Räumungsaktion vorausgegangen ist. Wenn Freunde spontan vorbeikommen, braucht man auch nicht mehr in Panik geraten und beschämt irgendwas von „nicht schauen, im Moment ist grad grummel, grummel, grummel“ erzählen.
Totems by Artists Autodidact Anti Algorithm AAAA
wahrnehmen & Wertschätzen
Das Auge braucht sowohl Dinge, die es fesseln als auch den berühmten “negative space” um zwischendurch ausruhen zu können - nur so entsteht sowohl Spannung als auch Ruhe in einem Raum, Harmonie. Wenn all das viele Zeugs weg ist, was man nicht braucht und nicht will, ist genug Platz da für das, was man liebt und wertschätzt. Seinen Lieblingsstücken einen gekonnten Auftritt zu geben, erfreut nicht nur die Sinne sondern macht aus einem Raum ein unverwechselbares, ganz persönliches Zuhause. Und wer möchte nicht in einem Zuhause leben, umgeben von Dingen, die einem etwas bedeuten und die das Auge oder das Herz erfreuen?
Second Love
Schönheit und Nutzen liegen immer im Auge des Betrachters oder der Betrachterin. Woran uns selbst nichts mehr liegt, weil es zum Beispiel nicht mehr unserem Stil entspricht, ist für jemand anderes vielleicht ein Lieblingsstück. Was uns nicht mehr dient, benötigt jemand anderes unter Umständen ganz dringend. Zeit also, jemandem eine Freude zu bereiten und Dinge dankbar loszulassen.